Jesuitenkirche und Jesuitenkolleg in Büren

Dort, wo bis ins 18. Jh. die Burg der Edelherren von Büren stand, wurde nach dem Tod des Moritz von Büren das Jesuitenkolleg und später die Jesuitenkirche gebaut. Als letzter Spross der Edelherren von Büren vermachte der ehe- und kinderlos gebliebene Moritz von Büren sein gesamtes Vermögen dem Jesuitenorden mit der Auflage Kolleg und Kirche zu errichten.

Die Grundsteinlegung zum Bau der Anlage erfolgte am 30. Juni 1717. Es wurde nach den Plänen von Gottfried Laurenz Pictorius gebaut, Johann Conrad Schlaun war bis zum Spätsommer 1720 als Bauleiter tätig.

Die Errichtung des Südflügels begann 1725 und war im Februar 1728, als die Residenz in Büren zum Kolleg erhoben wurde, weitgehend abgeschlossen. Die beeindruckende Barockfassade wird gekrönt von wappengeschmückten Giebeln und prägt weithin sichtbar die traumhafte Silhouette der Stadt Büren.

Anfang der fünfziger Jahre des 18. Jahrhunderts beschlossen die Jesuiten, den seit Jahrzehnten  verschobenen Bau der Kirche zu verwirklichen. Der Entwurf stammt von dem Hofarchitekten des Bischofs und kurkölnischen Fürsten Clemens August v. Bayern, Franz Heinrich Roth . Er schuf mit seinem süddeutschen Barockstil und der Rokoko-Innenausschmückung einen für Norddeutschland absolut einmaligen Sakralbau, der mit dem Kolleg ein grandioses Barockensemble bildet. Trotz des längsrechteckigen Grundrisses der Kirche wirkt der lichtdurchflutete Innenraum mit seinem imposanten Kuppelgewölbe in der Mitte wie ein Zentralbau. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die wunderschönen großflächigen Deckenfresken, eine Glanzleistung der perspektivischen Deckenmalerei. Sie sind optisch so angelegt, dass sie in der Höhe mit den Kirchenwänden zu verschmelzen scheinen und dem Betrachter das Gefühl ungeahnter „himmlischer“ Höhen vermitteln.

Über der gebauten Architektur der Kirche erhebt sich   gewissermaßen eine gemalte Architektur von blendender Pracht. Die vielfarbigen  Fresken un d Stuckornamente,  dessen Farbtöne ausgesprochen harmonisch wirken, erhalten ihr Licht durch von innen nicht erkennbare Fenster im Vierungsdach, so dass deren herrliche Leuchtkraft gerade zu unwirklich erscheint. Die von Joseph Gregor Winck ausgeführte Ausmalung, ist der Verherrlichung der Gottesmutter Maria (Immaculata), der Titelheiligen der Kirche, gewidmet. Der von vier Säulen gestützte Hochaltar mit seiner reichen Ornamentik ist ein weiteres Glanzstück der Rokokoausstattung. Ebenso beeindrucken die Holztüren der Seitenschiffe, sie zeigen technisch glänzende Intarsienarbeiten.

Weitere Infos:

Stadt Büren
www.bueren.de

Touristikgemeinschaft Büren
www.tourismus-in-bueren.de